1. Was ist ein Bausparvertrag?
Ein Bausparvertrag ist ein Vertrag, welcher mit einer Bausparkasse geschlossen wird, um in Zukunft die Finanzierung einer eigenen Immobilie - egal ob eine Wohnung oder Haus - vorzubereiten. Hierbei werden heute bereits die Konditionen für den Eigenkapitalaufbau (Habenzins) und die Konditionen eines zukünftigen Bausparkredites (Sollzins) festgelegt.
2. Wer braucht einen Bausparvertrag?
Bausparer sind für zwei Personengruppen sinnvoll:
Alle die, die sich staatliche Förderungen in Form der Wohnungsbauprämie sichern möchten und für all jene, die in der Zukunft eine Immobilie bauen oder kaufen möchten - und sich hierfür bereits die Konditionen sichern wollen.
3. Wie funktioniert ein Bausparvertrag?
In drei Phasen: die Anspar-, die Zuteilungs- und die Darlehensphase.
In der Ansparphase wird ein Guthaben aufgebaut. In dieser Phase wird das Geld mit einem festen, attraktiven Zinssatz verzinst und Sie profitierten vom Zinseszinseffekt. Ist genügend Kapital angespart, wird Ihr Bausparer zuteilungsreif.
Die
Zuteilungsphase
ist je nach Vertrag erreicht, wenn zwischen 30% bis 50% der Bausparsumme angespart wurden. Ab diesem Moment können Sie Ihren Kredit mit den gesicherten Zinsen aufnehmen. Es geht allerdings keine Verpflichtung einher, den Bausparvertrag abzurufen. Ein Bausparvertrag kann über Jahre zuteilungsreif sein. Er wartet somit auch auf Sie, bis sie ihr Wunschobjekt gefunden haben.
Die
Darlehensphase beginnt mit der Zuteilung. Zu diesem Zeitpunkt kann man über die gesamte Bausparsumme verfügen, bezahlt jedoch nur auf den Bausparkredit die vorher vertraglich festgelegten Zinsen.
Diese können vom dann existierenden Zinsniveau stark abweichen. Das frühe Sichern günstiger Kreditkonditionen über einen Bausparvertrag kann somit ein großer Vorteil sein.
4. Was ist zu beachten?
Zwei wichtige Punkte sollten bei einem Bausparvertrag beachtet werden:
Zum einen die Höhe der
Bausparsumme. Ab einer gewissen Größe lassen sich Bausparverträge auch teilen, wenn nur ein Teil der Summe benötigt wird. So kann eine höhere Flexibilität erreicht werden.
Des Weiteren ist auf die
monatliche Rate zu achten. Im Regelfall ist die Rate in der Tilgungsphase deutlich höher. Bei manchen Bausparverträgen ist die Tilgungsphase auf 8 Jahre beschränkt, so dass gegebenenfalls eine hohe monatliche Zahlung entstehen kann.
5. Welche Alternativen gibt es?
Der Aufbau von Eigenkapital kann über andere Sparprodukte erfolgen.
Die Möglichkeit sich Kreditkonditionen bereits heute für die Zukunft zu sichern, kann nur über ein teureres und unflexibleres Forward-Darlehen erfolgen. Bei einem Forward-Darlehen müssen allerdings das Objekt und der genaue Zeitpunkt feststehen, zu dem der Kredit gebraucht wird.